Zwei Double-Siege stehen in der Vita von Valerien Ismael. Sowohl mit
Werder Bremen als auch mit dem
FC Bayern holte er die Meisterschaft und den
DFB-Pokal. Ismael kennt die beiden Klubs, die am Samstag (15.30 Uhr,
Sky) in der Bundesliga und am Mittwoch im Pokal aufeinandertreffen, also bestens. Im Interview mit dem
SPORTBUZZER erklärt der 43-jährige Franzose den Erfolg von Werder in dieser Saison, die Chancen der Bremer gegen den deutschen Rekordmeister – und
die immer wieder aufkeimende Kritik an Bayern-Trainer Niko Kovac.
SPORTBUZZER: Herr Ismael, Sie holten 2004 das Double mit Werder und 2006 erneut mit dem FC Bayern München. Welcher Erfolg war der emotionalere?
Valerien Ismael (43): Besonders emotional, weil sehr unerwartet, war das Double mit Bremen. In der Saison 2003/2004 waren wir im UI-Cup früh gegen Pasching ausgeschieden und damit schon direkt mit einer schwierigen Situation gestartet. Doch dann haben wir in der
Bundesliga überragende Leistungen gezeigt – und sind durch einen 3:1-Sieg in München am 32. Spieltag Meister geworden. Vor dem Showdown hatten die Bayern einige Giftpfeile Richtung Bremen geschickt, dadurch war der Erfolg umso schöner. Als Krönung holten wir im Finale gegen Alemannia Aachen auch den DFB-Pokal.
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In den vergangenen Jahren war Bremen gegen Bayern stets klarer Außenseiter. Den letzten Sieg von Werder gab es im September 2008. Seitdem setzte es teilweise herbe Pleiten, zweimal endete die Partie 0:6 und einmal sogar 0:7. In dieser Saison sind die Vorzeichen anders, Bremen hat im Jahr 2019 noch kein Spiel verloren. Wie schätzen Sie Werders Chancen ein?
Auf jeden Fall sind die Grundvoraussetzungen, etwas gegen Bayern zu holen, in diesem Jahr so gut wie lange nicht. Werder geht mit dieser langen Serie ohne Niederlage ins Spiel, hat dadurch viel Selbstvertrauen. Es ist spürbar, dass das Momentum auf Bremer Seite ist. Sie können den Bayern mit Sicherheit wehtun, wenn sie mutig sind und ihre aktuellen Stärken ausspielen: die Offensivpower und die gnadenlose Effizienz vor dem Tor. Denn diese Spielzeit hat gezeigt, dass die Münchener durchaus anfällig sind in der Defensive.
Was trauen Sie den Bremern in dieser Spielzeit insgesamt noch zu?
Dieses Jahr könnte es die Rückkehr von Werder auf die internationale Bühne geben. Ich habe das Gefühl, dass sie ihre guten Leistungen nun bis zum Ende durchziehen werden. Das haben die vergangenen Wochen deutlich gemacht. Und ich glaube auch, dass sich diese Entwicklung in den kommenden Jahren fortsetzen wird. Bremen geht seinen eigenen Weg, ist zu seinem Offensiv-Stil zurückgekehrt, der schon den Erfolg in der Zeit vor zehn, 15 Jahren ausgemacht hat und ein echtes Markenzeichen des Vereins war.
Ein bisschen wurmt es Uli Hoeneß dann doch, dass der erste Meistertitel der Saison nicht an den FC Bayern ging - sondern an
Werder Bremen. Seine Bayern hatten auf eine Teilnahme an der Virtuellen Bundesliga verzichtet. eSports und
Hoeneß, das war immer ein schwieriges Verhältnis.
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