duminică, 15 februarie 2015

HSV-Debakel gegen Bayern: Alle Acht-ung

Was für ein Sieg. Und was für eine Pleite. Der Hamburger SV wurde beim FC Bayern zur Schießbude der Bundesliga und verlor so hoch wie noch nie in seiner Geschichte. Alles Wichtige zum Hamburger Debakel in München.


Die Ausgangsposition: Der Süd-Nord-Klassiker. 3:4 einst in den großen Zeiten in den Achtzigerjahren. Horst Hrubesch hängt jubelnd an der Querlatte. Langsam ausblenden. Oder lieber ganz schnell ausblenden. Die letzten Resultate des HSV in München hießen: 0:6, 0:5, 2:9. 1:3.
Das Ergebnis: Jetzt ist noch ein 0:8 dazugekommen. Müller, Götze, Robben, Robben, Müller, Lewandowski, Ribéry, Götze. Das müssten acht sein, wenn hier richtig nachgerechnet wurde. Höchste Niederlage für den HSV in der bisherigen Bundesliga-Geschichte. Und die ist ja immerhin schon 52 Jahre alt. Dafür gibt es hier auch keine Grill-Witze, versprochen.



Die erste Halbzeit: 20 offensive Minuten des HSV, die die Gastgeber anschließend in der ihnen ureigenen Humorfreiheit bestraften. Immerhin stand es zur Pause lediglich 0:3. Da wussten die Hamburger noch nicht, dass das ihre bessere Halbzeit gewesen war.
Die zweite Hälfte: Zack, zack, zack, zack, zack. Zwischendurch hatten die HSV-Profis mal 21 furchtbare Minuten zu überstehen. Nämlich die Minuten, in denen sie in dauernder Angst leben mussten, das nächste Tor zu kassieren. Götze erlöste sie daraus in der 88. Minute.
Spieler des Spiels: Arjen Robben. Das Übliche also. Vielleicht aber auchMario Götze. Oder Franck Ribéry. Irgendein Münchner, fast egal, wen man nimmt. Wahrscheinlich waren sogar Dante und Sebastian Rode, die 90 Minuten auf der Münchner Bank Platz nehmen mussten, effektiver gewesen als der beste Hamburger.

Comeback des Spiels: Das ist dann schon eindeutiger zu beantworten. Der immer wieder verletzte Holger Badstuber unternimmt den nächsten Anlauf, er stand in der Startelf und beeindruckte gleich wieder mit seinen Pässen, mit seiner Übersicht. Ein Comeback, das er sich mutmaßlich gut wird merken können. Und dem so schnell keines mehr folgen soll.
Szene des Spiels: Die Aktion vor dem dritten Bayern-Tor. Mario Götze stolpert, fällt und spielt den Ball im Fallen noch zu Robben. Der marschiert, wie Robben eben marschiert. Dann zieht er nach innen, wie Robben eben nach innen zieht. Dann schießt er, wie Robben eben schießt. Dann trifft er, wie Robben eben trifft.
Duell des Spiels: Der FC Bayern gegen die Statistik. Das einzige Duell, das sie an diesem Nachmittag verloren. Rekordjagd knapp verpasst. Gegen Dortmund gab es 1971 ein 11:1, gegen Tennis Borussia 1976 ein 9:0, genau wie gegen Kickers Offenbach 1984. Nur das viertbeste Ergebnis. Da ist noch Luft nach oben. Aber vielleicht gibt es ja auch in der kommenden Saison ein Spiel FC Bayern gegen den HSV.
Wechsel des Spiels: Ivica Olic, der Arme. Er war mal beim FC Bayern, dann war er beim VfL Wolfsburg, das sind die beiden Klubs, die die Liga zurzeit dominieren. Und seit dem Winter ist er beim HSV und musste beim Debakel in München dabei sein. Sein Oberschenkel tat ihm den Gefallen, nach 24 Minuten zu zwicken. Er durfte daher schon beim Stand von 0:2 gehen.
Zitat des Spiels: "Jetzt muss Joe Zinnbauer etwas tun." Kommentar von Sky-Chefreporter Marcel Reif nach dem Tor zum 0:6. Ein bisschen früher wäre das womöglich auch schon ganz gut gewesen.
Bilanz des Spiels: Wenn das Team von Josep Guardiola so weiterspielt, könnte die zuletzt ausgerufene Bayern-Krise irgendwann tatsächlich beendet werden.
Bayern München - Hamburger SV 8:0 (3:0)1:0 Thomas Müller (21., Handelfmeter)
2:0 Götze (23.)
3:0 Robben (36.)
4:0 Robben (47.)
5:0 Thomas Müller (55.)
6:0 Lewandowski (56.)
7:0 Ribéry (69.)
8:0 Götze (88.)
München: Neuer - Rafinha, Benatia (59. Ribéry), Badstuber, Bernat - Schweinsteiger, Alaba - Robben (71. Pizarro), Thomas Müller (66. Gaudino), Götze - Lewandowski
Hamburg: Drobny - Götz, Djourou, Westermann, Marcos (57. Ostrzolek) - Diaz, van der Vaart (57. Jiracek) - Stieber, Jansen - Rudnevs, Olic (23. Nicolai Müller)
Schiedsrichter: Weiner (Giesen)
Zuschauer: 75.000 (ausverkauft)
Gelbe Karten: - van der Vaart (7)

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