Borussia Dortmund hat beim prestigeträchtigen Derby auf Schalke den nächsten Rückschlag hinnehmen müssen - und ist daran selbst Schuld.
NEUER ABSCHNITT
Dortmunds Trainer Jürgen Klopp brachte die Stimmungslage seiner Mannschaft nach dem Derby auf Schalke in der ihm eigenen Art auf den Punkt: "Wir fahren jetzt nach Hause und haben einen Scheißabend", sagte er. Denn so viele Tore kann die BVB-Offensive gar nicht schießen, um die Fehler im Defensivverbund zu kompensieren. Und weil das auch auf Schalke so war, gingen die Schwarz-Gelben nach dem 145. Pflichtspiel-Revierderby als Verlierer vom Platz. Schalke gewann am Ende etwas glücklich, aber nicht unverdient 2:1 (2:1) und zog mit dem zweiten Sieg innerhalb von fünf Tagen auch in der Tabelle am BVB vorbei. Dortmund liegt nach nur einem Punkt aus den vergangenen drei Spielen schon weit hinter der Spitze und den eigenen Ansprüchen zurück.
BVB-Abwehr vogelwild
Joel Matip (10.) und Eric Maxim Choupo-Moting (23.) brachten die Gelsenkirchener nach zwei Standardsituationen früh mit 2:0 in Führung. Beiden Treffern gingen haarsträubende individuelle Fehler der Dortmunder voraus. Beim ersten Gegentreffer wirkten die Innenverteidiger Neven Subotic und Mats Hummels, der sein Startelf-Debüt in dieser Saison gab, wie Statisten. Statt einzugreifen, schauten sie nur zu. Geradezu vogelwild irrten die Dortmunder vor dem 0:2 durch den eigenen Strafraum, bis der überragende Choupo-Moting im dritten Anlauf die Kugel im Tor versenkte.
"Wer solche Gegentore kriegt, wird im Fußball selten Spiele gewinnen. Das hat das Spiel dramatisch beeinflusst", analysierte Klopp treffend. Pierre-Emerick Aubameyang (26.) schaffte für die Borussia mit seinem dritten Saisontor nur noch den Anschluss. "Ganz Schalke ist heute froh", fasste Gelsenkirchens Trainer Jens Keller die königsblaue Gemütslage zusammen.
Intensives Derby mit hohem Tempo
Das Spiel beider Teams litt unter den vielen verletzten Stammkräften: Schalke spielte ohne sechs, Dortmund ohne sieben. Vor allem aufseiten des BVB machte sich das bemerkbar. Das eigentlich ungewöhnlich kreative Offensivspiel kam nie richtig auf Touren, auch nicht im zweiten Durchgang, als Schalke den Dortmundern das Spiel überließ. Zudem agierte Schlussmann Ralf Fährmann gewohnt sicher, etwa als er einen Schuss von Immobile mit den Fingerspitzen um den Pfosten lenkte (48.). Der Ruhrpott-Klassiker ging mit hohem Tempo und ebensolcher Intensität weiter. Nach dem bis dahin schönsten Schalker Angriff über Choupo-Moting und Huntelaar verfehlte Boateng das Tor (51.). Dortmund erhöhte den Druck, Klopp brachte Kagawa (57.). Fährmann geriet immer mehr in den Mittelpunkt. Doch dem Dortmunder Spiel fehlte es einfach an Zielstrebigkeit und Entschlossenheit, um das Blatt noch zu wenden.
Während Schalke nach durchwachsenem Saisonstart langsam in die Spur zurückfindet, befindet sich der BVB weiter auf Talfahrt. Am kommenden Wochenende soll nun gegen den ebenfalls angeschlagenen Hamburger SV die Kurskorrektur gelingen. Schalke hat dann in Hoffenheim die Chance, sich in den oberen Tabellenregionen festzusetzen.
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