Nach dem letzten Artikel, der ja wirklich „Wellen geschlagen“ hat, sei es doch noch einmal klar und deutlich gesagt: Ja, so richtig erlaubt war das Angeln auf dem Rügendamm nie. Es wurde nur geduldet. „Angler, nehmt Rücksicht“ hieß es da auf einem Schild. Diese Rücksicht ging soweit, dass es nicht möglich war, mit dem Fahrrad über den Rügendamm zu fahren, weil die ausgelegten Angeln teilweise den GANZEN Fußweg blockierten. Statt mit dem Fahrrad fahren zu können, war eben das „Fahrrad-Klettern“ angesagt. Von einer Angel über die nächste… Fast 3 Kilometer weit…
Und WARUM (klar sind es nur EINZELNE) müssen dann die Angelhaken samt Ködern auf der neuen Rügenbrücke landen? Und dabei einen Unfall verursachen? Die ist ja doch ein Stückchen weg. Also: Von dem Einen oder Anderen war da nichts mit Rücksicht oder Vorsicht zu merken. Ganz sicher aber ist: „EInzeltäter“, unter denen nur das friedvolle Volk der Angler schlechthin leiden muss. ES IST und BLEIBT verboten. Die „Steuerverschwendung“ wegen der neu gebauten „Auswurfbegrenzung“ ist wohl nur da, weil die Behörden wissen, dass sie das nie kontrollieren können und eben immer wieder – trotz Verbotes – Angler da stehen. Einer wollte es ganz genau nehmen und kam halt mit Leiter…
Kurzum: Niemandem wird der Kopf abgerissen, wenn er da angelt. Weil auch genug Personal + Befugnis gar nicht da ist. Deshalb der „Zaun“ und eben die ständige Ungewissheit… Ja, wenn die Wasserschutzpolizei kommt, ist sie da. Dann ist der Angelspaß vorbei.
Den Wenigen, die das verursacht haben gebührt nicht außerordentlicher Dank, weil ALLE anderen darunter leiden müssen. Einzig die Fische freut’s.
Gesine Gertler aus Sachsen-Anhalt ist empört. „Ein Angelverbot auf dem Rügendamm? Das kann doch nicht sein“, schimpft die 54-Jährige, während sie ihre mit Bleien beschwerte Paternosterleine vom Rügendamm in den Strelasund auswirft.Neun Heringe hat sie an diesem verregneten Mittwoch bereits gefangen und es sollen noch mehr werden. Die Anfahrt müsse sich ja lohnen, sagt sie. Der Rügendamm, der Stralsund mit der Insel Rügen verbindet, gilt unter Petrijüngern als eines der erfolgsträchtigsten Heringsreviere. Nun hat das Verkehrsministerium ein sofortiges Angelverbot verhängt - und das mitten in der Heringssaison.
An sonnigen Tagen im Frühjahr stehen meistens mehrere hundert Angler dicht gedrängt auf dem Damm, um Jagd auf die Heringe zu machen. Dabei haben wohl einige Angler ihre mit mehreren Haken bestückten Ruten zu weit ausgeholt. Der Leiter des Straßenbauamtes in Stralsund, Ralf Sendrowski, öffnet eine Kiste. „Das sind Haken, Bleie, Schnüre, die wir allein in den vergangenen sechs Wochen auf der parallel verlaufenden, 80 Meter entfernten Rügenbrücke aufgesammelt haben.“ In der vergangenen Woche ging im Ministerium dann noch eine Beschwerde eines Autofahrers ein. Das brachte das Fass zum Überlaufen. Der Autofahrer habe von Schäden an seinem Fahrzeug berichtet, weil sich ein Haken in der Dachreling verfangen hatte.„Wir mussten aus Gründen der Verkehrssicherheit sofort reagieren“, sagt Ministeriumssprecherin Renate Gundlach.
Angler werden seit 2010 mit Hinweisen auf Schildern am Rügendamm und mit Informationsblättern darauf aufmerksam gemacht, dass sie Auto- und Radfahrer nicht gefährden sollen. Auf dem Rügendamm, direkt hinter den Anglern, passiere es häufiger, dass Autos von Haken getroffen werden. „Auch ich hatte schon einen Hering auf der Windschutzscheibe“, berichtet Sendrowski. Dort setzte man bislang aber auch auf die Weitsicht der Autofahrer, die langsamer fahren, wenn viele Angler auf der Brücke stehen. Doch dass inzwischen Autos auf der parallelen Rügenbrücke getroffen werden, habe eine neue Qualität. Man stelle sich nur vor, dass dort ein Motorradfahrer unterwegs sei, sagt Gundlach.
Das Angelverbot auf dem Rügendamm gilt von heute an. Der Landesanglerverband wurde vorab informiert. „Wir sind natürlich traurig“, sagt Verbandssprecherin Claudia Thürmer. „Es ist schade, wenn einige wenige Menschen den vielen rücksichtsvollen Anglern das Angelvergnügen vermiesen.“ Der Verband verstehe aber, dass eingegriffen werden müsse, argumentiert Thürmer. Im kommenden Jahr könnte der Rügendamm – so die Prognose des Verkehrsministeriums – wieder für die Herings- und Hornfischangelei geöffnet werden. Bis dahin soll eine „bauliche Schutzvorrichtung“ montiert werden, damit Angler beim Wurf nicht mehr so weit ausholen.
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