In der Bundesliga kommt Borussia Dortmund nicht auf Touren. Doch in der Champions League ist der BVB absolut top. Im dritten Spiel gab es den dritten Sieg für das Team von Jürgen Klopp.
Sven Bender erneut verletzt
Mit einer Traum-Bilanz in der Champions League trotzt Borussia Dortmund der Bundesliga-Krise. Beim 4:0 (3:0) gegen
Galatasaray Istanbul gelang dem BVB der dritte Sieg in Serie und ein großer
Schritt in Richtung Achtelfinale. Dank der Tore von Pierre-Emerick Aubameyang
(6./18. Minute), Marco Reus (41.) und Adrian Ramos (83.) schöpfte der in der
Meisterschaft auf Rang 14 abgerutschte Vize-Meister auch neuen Mut für die
kommenden schweren nationalen Aufgaben. Drei Auftaktsiege in der Königsklasse
waren dem Revierklub zuletzt in der Saison 1996/97 geglückt – am Ende stand der
Triumph im Finale von München.
"Die
frühen Tore haben uns gut getan. Es war ein sehr intensives Spiel. Dennoch
werde ich jetzt nicht in Euphorie ausbrechen", sagte BVB-Trainer Jürgen
Klopp. Wohl wissend, dass es in der Liga für seine Mannschaft derzeit nicht so
gut läuft.
In
Istanbul kamen vor 48.000 Zuschauern in der Turk Telekom Arena die verloren
gegangenen BVB-Tugenden wieder zum Vorschein. Die Abwehr stand sicher, das
Umschaltspiel klappte vorzüglich und vorne war fast jeder Schuss ein Treffer. Völlig
rätselhaft, warum der BVB so schlecht wie seit 27 Jahren nicht mehr in der
Bundesliga gestartet ist. "Leidenschaftlich und intelligent" wolle
man spielen, hatte Trainer Jürgen Klopp als Marschrichtung vorgegeben. In
Champions-League-Gruppe D führt Dortmund nun mit neun Punkten vor dem mit dem
FC Arsenal und dem RSC Anderlecht souverän.
Mit
Lukasz Pisczek sowie erstmals den drei gelernten Innenverteidigern Neven
Subotic, Weltmeister Mats Hummels und Sokratis in der Viererkette hatte Klopp
die Abwehr gefestigt. "In der Defensive wollen wir Stabilität
hineinbekommen", begründete der BVB-Coach seine auf Konter ausgelegte
Aufstellung. Nach seinem Comeback war Ilkay Gündogan zunächst genauso auf der
Bank geblieben wie Kevin Großkreutz oder die beiden Stürmer Adrian Ramos und
Ciro Immobile. Der BVB baute im Angriff einzig und allein auf den
pfeilschnellen Pierre-Emerick Aubameyang. "Die Mannschaft hat den Auftrag
zu zeigen, dass wir verstanden haben", sagte Klopp.
Sven Bender erneut verletzt
Das gelang dem BVB gegen den türkischen
Rekordmeister viel schneller als erwartet: Aubameyang nutzte gleich die erste
BVB-Chance nach sechs Minuten. Nach einer feinen Hereingabe von Reus musste der
25-jährige den Fuß nur hinhalten. Klopps Taktik ging das erste Mal auf. Schon
bald durfte der nach der Pleite in Köln so enttäuscht wirkende Trainer sich
weiter entspannen, denn Aubameyang gelang nach einer mustergültigen Flanke von
Piszczk der Doppelpack und sein insgesamt
dritter Champions-League-Treffer.
Wie
schon beim Führungstreffer war es der überragende Henrich Mchitarjan, der im
Mittelfeld die Fäden gezogen hatte. Nach einer halben Stunde vergab Aubameyang
den Hattrick, traf nur Pfosten: Wenige Minuten zuvor der Japaner Shinji Kagawa
an Torhüter Fernando Muslera gescheitert. Kurz vor der Pause zauberte Reus,
traf aus 24 Metern und zeigte, dass ihn die Diskussionen um einen Wechsel zum
Bundesliga-Rivalen Bayern München überhaupt nicht beirren.
Nach
der Pause versuchte der Gastgeber, der nur ein Unentschieden gegen Anderlecht
in der Bilanz stehen hat, den Schaden zu begrenzen. Doch Dortmund spielte
weiter klug und überlegt, der 19-malige türkische Meister blieb harmlos. Im
Liga-Alltag wird es gegen Hannover 96 schwerer.
Möglicherweise wird am Samstag Sven Bender fehlen, der
nach der Pause verletzt ausgewechselt werden musste. Er wurde für eine
Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Der aus Freiburg gekommene Matthias
Ginter kam für Bender, der die Liste der verletzten BVB-Spieler verlängern
könnte. Nach 68 Minuten bekam Hummels die verdiente Schonung und der lange
verletzt gewesene Gündogan Spielpraxis. Und der Nationalspieler fügte sich gut
ein, legte auf für den ebenfalls eingewechselten Ramos.
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